DIE BLEIBENDE KUNST – DIE KUNST, DIE EXISTIERT

 

Die bleibende Kunst ist die Kunst, die sich ab dem Ende des 20. Jahrhunderts und nach dem Erscheinen von

Technologien zur Bildentwicklung und zur Kreation von 2D und 3D digitalen Objekten entwickelte. Sie gehört

einer post-Spektakel Epoche an, und ist aus der Übernahme der neuen Medien und deren Anwendung durch

die Künstler in Verbindung mit anderen Fähigkeiten hervorgegangen. Gedanke und Herstellung erfolgte nach

einer langen künstlerischen Periode, deren ästhetische Grundlage auf Objektkunst beruhte.

Die bleibende Kunst konfrontiert die zeitgenössische Kunst in ihren Grundlagen. Es gelten zehn

Grundprämissen:

 

 

 

1- Ready-made gibt es nicht, es gibt keine Aneignung, sondern Schöpfung;

2- Das gebändigte Schöne gibt es nicht, sondern das Originale und die einzigartige Existenz.

3- Es gibt keine Spektakel-Ideologie sondern Substanz, Inhalt und Authentizität;

4- Es gibt kein Medien-Management, keine relationale Kunst, sondern Produktion und ständige Präsentation;

5- Es gibt keine kontrollierte Kunst, sondern Verständlichkeit;

6- Es gibt keine Kunst, die durch Kommunikation und Präsentation an einem Ort legitim wird. Es gibt nur die Kunst an irgendeinem Ort;

7- Es gibt keinen Stil, keine plastische Unterschrift, es gibt Gedanken und Poetik;

8- Es gibt kein modus operandi, sondern individuelles Vorgehen und Vielfältigkeit;

9- Es gibt keine Kunst als Währung. Das Kunstwerk als solches ist Grund;

10- Es gibt keine dominante Kultur, sondern nur gleichwertige. Das Kunstwerk ist einzeln und in seinen Kontext eingegliedert. .

 

 

 

 

Lissabon, Weihnachten 2013.

 

Jorge Castanho, Kunstforscher